FFH-Gebiete im Naturpark
Im Naturpark Zittauer Gebirge befinden sich neben den national ausgewiesenen Schutzgebieten auch solche, die unter europäisches Recht fallen. Die beiden wichtigsten Naturschutzrichtlinien der EU sind die Vogelschutzrichtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Die nach diesen Richtlinien ausgewiesenen Schutzgebiete bilden zusammen das europaweite Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000. Es ist dabei durchaus möglich, dass sich FFH- und Vogelschutzgebiete und diese wiederum mit den nationalen Schutzgebieten räumlich überschneiden.
Im Folgendene werden alle Natura 2000 Gebiete im Naturpark Zittauer Gebirge kurz vorgestellt.
Teile des FFH-Gebiets "Separate Fledermausquartiere und -habitate in der Lausitz"
Gerade die Fledermausarten Großes Mausohr (Myotis myotis) und Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) haben wichtige Vorkommen für Sachsen in der Lausitz. Dazu gehört das "Höllengrabengebiet" bei Hainewalde, welches mit seinen Mäh- und Streuobstwiesen wichtige Jagdhabitate für die Fledermäuse darstellt. Die Wochenstuben der Fledermäuse liegen im nahen Umkreis von Hainewalde.
Teile des FFH-Gebiets "Basalt- und Phonolithkuppen der östlichen Oberlausitz"
Ausprägugen des FFH-Gebiets befinden sich bei den Naturparkgemeinden Bertsdorf-Hörnitz, Hainewalde und Mittelherwigsdorf. Auf den aus dem Landschaftsbild herausragenden Kuppen wachsen typische Wälder durchsetzt von großen und kleinen Felsen sowie Trockenrasen. Diese sind bedeutende Rückzugsorte für scheue Waldarten und werden von Fledermäusen als Jagdhabitate genutzt.
FFH-Gebiet "Hochlagen des Zittauer Gebirges"
Das FFH-Gebiet "Hochlagen des Zittauer Gebirges" ist charakterisiert durch seine einmaligen Sandsteinformationen, die umgeben sind von naturnahen, vielfältigen Wälder, sowie blütenreiche Wiesen an einigen Hanglagen. Es überschneidet sich stark mit dem Europäischen Vogelschutzgebiet "Zittauer Gebirge" - gemeinsam behergen sie das wichtigste Brutvorkommen des Uhus (Bubo bubo) in Sachsen. Neben seltenen Vogelarten sind auch Mopsfledermaus und Großes Mausohr schutzbedürftige Arten in dem Gebiet. Zudem streift der Luchs (Lynx lynx) immer wieder von tschechischer Seite aus durch die Wälder des Zittauer Gebirges.
FFH-Gebiet "Eichgrabener Feuchtgebiet"
Das Eichgrabener Feuchtgebiet war ehemals ein militärisches Übungsgelände. Heute wechseln sich Bruchwälder und Nasswiesen mit Teichen und Quellbereichen ab. Mit etwas Glück kann man hier den Fischotter (Lutra lutra) durch das Wasser gleiten sehen oder das schimmernde Blau des Eisvogels (Alcedo atthis) beobachten.
FFH-Gebiet "Mandautal"
Der Fluss Mandau weist noch einen natürlichen Verlauf auf, der geprägt ist von vielfältigen Strukturen im und am Rande des Gewässers. Begleitet wird die Mandau von Misch- und Schluchtwäldern sowie extensiv genutzten Wiesen, auf denen u.a. der selten gewordene Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous) fliegt. Zudem hat das FFH-Gebiet eine wichtige Bedeutung bei der Verbindung verschiedener Schutzgebiete, um so auch die Wanderung und Ausbreitung von Arten zu ermöglichen.
Europäisches Vogelschutzgebiet "Zittauer Gebirge"
Das Schutzgebiet umfasst die Mehrheit der Bergzüge im Süden des Naturparks zwischen Waltersdorf und dem Drei-Länder-Eck Deutschland-Tschechien-Polen. Es wurde vor allem zum Schutz der hier brütenden, seltenen Greifvögel wie Wanderfalke, Raufußkauz, Sperlingskauz und Uhu ausgewiesen. Diese finden in den großen zusammenhängenden Wäldern mit ihren vielen Totholz und Felsformationen ideale Nistmöglichkeiten.
Weiterführende Informationen
Auf der Website des Land Sachsen steht eine interaktive Karte zur Verfügung, mit der Sie sich einen Überblick über die Lage aller Schutzgebiete Sachsen verschaffen können:
Interaktive Karte aller Schutzgebiete Sachsens